GOSt-Akademie Erdkunde

Besuch des Rischbachstollen der Steinkohlegrube St. Ingbert.

Am Mittwochmorgen ging es für 17 ausgewählte Schülerinnen und Schüler der Mannlich-Realschule plus und des Hofenfels-Gymnasiums nach St. Ingbert, um dort einen Eckpfeiler der saarländischen Kultur näher kennenzulernen. Hierzu besuchten wir den Rischbachstollen, einen Teil der ehemaligen Steinkohlegrube St. Ingbert.

Zunächst wurden wir im ehemaligen Zechenhaus mit Helm, Fahrjacke, Kopflampe, Batteriegürtel und Arschleder[1] bergmännisch eingekleidet. Ausgestattet mit der richtigen Kleidung ging es los und wir durften in das aus Sandstein gemauerte Mundloch des Stollens fahren, um in die Welt unter Tage einzutauchen.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten an verschiedenen Stationen vielfältige und interessante Einblicke in das bergmännische Leben, das von schwerer körperlicher Arbeit geprägt war. Begonnen wurde mit einem Abstecher in die Geschichte der Kohle und Geologie des Stollens, um die natürlichen Voraussetzungen des Kohleabbaus kennenzulernen. Nach der Theorie durften wir auch selbst Hand anlegen und mit den typischen Arbeitsgeräten der Bergleute („Gezähe“) Schlägel und Eisen die Arbeit eines Bergmanns verrichten. Die Schülerinnen und Schüler hatten sichtlich Spaß beim Herausschlagen von kleinen Gesteinsbrocken und konnten gleichzeitig feststellen, wie anstrengend diese Arbeit ist.

Wir erfuhren auch, dass neben der Sicherheit auch die Verständigung unter Tage lebensnotwenig war. So lernten wir verschiedene Signalcodes kennen, mit deren Hilfe sich die Maschinisten und Anschläger verständigten. 

Eine weitere Station machte uns deutlich, unter welch beengten Platzverhältnissen gearbeitet wurde. Im Streb, dem Abbauraum, wurde auf engem Raum gearbeitet und auch der mühselige Transport des „schwarzen Goldes“ fand hier statt.

Im Bohrraum konnten wir eindrucksvoll erleben, wie unter tosendem Lärm mittels Pickhämmer und Bohrmaschinen Kohle aus dem Felsen gehauen und Löcher in das Gestein getrieben wurden.

Abschließend erwartete uns im Zechenhaus ein typisches saarländisches Bergmannsfrühstück, das aus einem Lyoner im Weck und einem alkoholfreien Getränk bestand. Gut gestärkt, mit dem ein oder anderen Souvenir in der Tasche und mit vielen neuen und interessanten Eindrücken machten wir uns schließlich wieder auf den Heimweg.

Es war ein rundum gelungener Tag, bei dem sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrer viel Spaß hatten und in das Leben der saarländischen Bergmänner eintauchten!

[1] Bergmannssprache für Hose.  

                                                                                                                                                                                                          

 Johanna Mayer und Manuel Busch