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Ferdinand von Schirach. Eine Produktion der Theater-AG des Hofenfels-Gymnasiums

    

Schuld - ein Stück nach einer Erzählung Ferdinand von Schirach

 

Der Präsident des Landgerichts Zweibrücken, Herr Gietzen, regte eine Kooperation mit den Zweibrücker Schulen an. Es entstand in der Theater-AG die Idee, ein Stück zu entwickeln, das sich mit den Themen Schuld, Recht und Gerechtigkeit befassen sollte.

Viele Bücher und Stoffe wurden in der Gruppe vorgestellt und diskutiert. Irgendwann stießen wir auf die Bücher von Ferdinand von Schirach. Seine Bücher überzeugten uns.

So kamen wir zu der Erzählung „Die Illuminaten“. Unser Stück entwickelten wir aus dieser Erzählung, die wir dem Buch „Schuld“ entnahmen.

Ein verstörendes und zugleich bedrückendes Thema:

Henry, ein Außenseiter, lebt in einem Internat. Während seiner gesamten Schulzeit wird er von der Gemeinschaft ausgeschlossen, obwohl er doch so gern dazugehören möchte.

Eine Gruppierung, sie selbst nennt sich die „Illuminaten“, scheint ihm diese Chance zu bieten. Als „Aufnahmeprüfung“ muss er sich, so wird es von den anderen bestimmt, einem Exorzismus unterziehen. Er selbst ist der Meinung, diesen Exorzismus „verdient“ zu haben, er sehnt ihn geradezu herbei. Henry wird also stranguliert. Das plötzliche Auftauchen einer Lehrerin verhindert seinen (von den Mitschülern fast fahrlässig herbeigeführten) Tod.

Die Lehrerin selbst - die Kette der Ereignisse wird immer unglaublicher und brutaler - stürzt dabei vor Schreck unglücklich und stirbt.

Henry selbst überlebt.

Unsere selbst geschriebenen Szenen lassen auch die Eltern, Henrys einzigen Freund, die Mitschüler und die Illuminaten, die eigentlichen „Täter“, zu Wort kommen.

Und dann schließt sich natürlich die Frage nach der Schuld an: Wer trägt die Schuld daran, dass die Lehrerin sterben muss und Henry nur durch einen Zufall gerettet wird? Sind es die Illuminaten, die den Exorzismus durchführen? Auch sie sind getrieben von dem Wunsch, dazu zu gehören und ihren Platz im Leben zu finden; eigentlich genau wie Henry. Außerdem sind sie auf Grund ihres jugendlichen Alters nicht voll schuldfähig.

Sind die Eltern Schuld, die den Jungen gegen seinen Willen im Internat anmelden? Sind es die Lehrer und die Schulleiterin, die offenbar etwas „übersehen“?

Den Rahmen unseres Stückes bildet die Gerichtsverhandlung, bei der über die Schuld befunden werden soll.

Doch, wie Ferdinand von Schirach formuliert:

„Die Schuld eines Menschen ist schwer zu wiegen. Wir streben unser Leben lang nach Glück. Aber manchmal verlieren wir uns und die Dinge gehen schief. Dann trennt uns nur noch das Recht vom Chaos; eine dünne Schicht aus Eis, darunter ist es kalt und man stirbt schnell.“

 

 

Camilla Sternheim